25. Januar 2015

Schneekanonen: Wie Steuergelder in die Luft geblasen werden

Ludwig Hartmann fordert Stopp des Förder-Wahnsinns

Mehr Geld denn je pumpt die CSU-Staatsregierung in Anlagen zur Kunstschnee-Erzeugung, um trotz des Klimawandels den Winter-Tourismus in den Alpen am Leben zu halten. In den letzten beiden Jahren wurden Beschneiungs-Technik und die Erneuerung oder der Bau von Liftanlagen mit 10,5 Millionen Euro gefördert, seit 2009 subventionierte der Freistaat den Wintertourismus mit stattlichen 34 Millionen Euro. Diese Zahlen gehen aus der Antwort der CSU-Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor.

„Statt mit Kunstschnee einen sterbenden Tourismuszweig künstlich am Leben zu halten, sollte Bayern mehr Energie und Geld in die Entwicklung tragfähiger und ganzjähriger Tourismuskonzepte investieren“, fordert der Fraktionschef der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann. „Widersinnig“ findet er es, das die niedrig gelegenen Skigebiete auf dem Sudelfeld und am Brauneck durch die fehlgesteuerten Ausbaumaßnahmen inzwischen zu den größten beschneiten Gebieten hinter dem Weltcup-Standort Garmisch-Partenkirchen avanciert sind. „Da werden Steuergelder fast wortwörtlich in die Luft geblasen. Der Nutzen ist gering, wie uns der aktuelle Winter wieder deutlich vor Augen führt“, so Ludwig Hartmann.

Die Ausgaben im Bereich der Seilbahnen- und Beschneiungs-Förderung werden dabei im laufenden Jahr noch einmal kräftig steigen. „Für die Hauptmaßnahmen auf dem Sudelfeld steht die Förderentscheidung noch aus. Alleine hierfür könnten bis zu fünf Millionen Euro vom Freistaat fließen“, spekuliert Ludwig Hartmann. Die Landtags-Grünen fordern die endgültige Einstellung des Förderprogramms, das wohl eigens für das Sudelfeld bis Ende 2016 verlängert wurde. Ludwig Hartmann: „Es muss nun endlich Schluss sein mit den Fantastereien vom Wintersportparadies Bayern. Unsere Heimat ist ohne Schneekanonen und Beschneiungsteiche ein noch viel attraktiveres Urlaubsziel. Der Förder-Wahnsinn in an den Skipisten muss gestoppt werden!“

Weitere Erkenntnisse der Grünen-Anfrage: Die beschneite Fläche ist in 2014 um 117 Hektar angestiegen – das entspricht 164 Bundesliga-Fußballfeldern. Es handelt sich dabei um die bislang höchste Zunahme binnen eines Jahres (zuvor: 2009 auf 2010 plus 104 Hektar).

++++++++++++++

Pressebericht im Onlineangebot der Augsburger Allgemeinen

Meldung der Passauer Neuen Presse

Süddeutsche Zeitung vom 28.01.2015