10. März 2014

Die Energie tourt durchs Allgäu

Zum Beginn der letzten Tourwoche besuchte ich mit meinen Kollegen Ulli Leiner und Thomas Gehring die Allgäuer Überlandwerke sowie die Stadtwerke in Lindau. Themenschwerpunkte waren die Windenergie und die Elektromobilität.

Gleich zu Beginn machte Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerke, mit klaren Worten deutlich, dass er trotz der derzeit chaotischen politischen Rahmenbedingungen unbeirrt mit seinem Unternehmen weiter in die Energiewende investieren will. Und in der Tat waren wir beeindruckt von der anschließenden Präsentation der vielfältigen Geschäftsfelder der Kemptener Stadtwerke. Wind- und Sonnenenergie, Wasserkraft, intelligente Speichermöglichkeiten und Elektromobilität werden in dem innovativen Unternehmen seit jeher zusammengedacht. Alle Facetten werden dabei an die spezifischen Gegebenheiten des Alpenraums angepasst. „Die Energiewende ist ein weltweites Thema und kann zum Exportschlager werden. Wir wollen hier im Allgäu vormachen, wie es geht“, so Lucke. In der Diskussion teilten ich und meine Kollegen die Sorge des Unternehmens, dass sowohl die Große Koalition als auch die Bayerische Staatsregierung derzeit die Energiewende nur bremsen wollen.

03 AÜW

 

Das Drehfunkfeuer in Kempten dient in der heutigen Flugsicherung nur noch als Reserve, nachdem der Flugverkehr mittlerweile per GPS navigiert. Trotzdem erlaubt die Deutsche Flugsicherung in der Regel keine Windräder in einem Radius von 15 Kilometer um die Anlage. Die Allgäuer Überlandwerke haben deswegen ein Gutachten in Auftrag gegeben, um zu erfahren, ob solche Abstände tatsächlich nötig seien. „In Amerika gibt es etwa 2000 solcher Einrichtungen und nirgends gibt es dort Probleme mit Windenergieanlagen, die sich in der Nähe befinden“, so Thorsten Häusler, zuständig für das Erzeugungsmanagement bei den Allgäuer Überlandwerken. Wir konnten nicht nachvollziehen, dass der ehemalige Bundesverkehrsminister in vergangenen Gesprächen mit den Allgäuer Werken keine Bereitschaft signalisiert hatte, diesen angeblichen Hinderungsgrund aus dem Weg zu schaffen.

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Ein weiteres Projekt der Allgäuer Überlandwerke ist der Bau eines kleinen Pumpspeicherkraftwerkes. Es soll als Puffer dienen, um die fluktuierende Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien sinnvoll zu nutzen.

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Hierfür werden zur Zeit mehrere mögliche Standorte genauer untersucht. Mein Kollege Ulli Leiner interessierte sich auch für die nötige Zuwegung, die für das Vorhaben angelegt werden muss. Ziel müsse sei es, den Eingriff in die Natur möglichst gering zu halten, so unser Allgäuer Fraktionsmitglied.

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Einigkeit herrschte darüber, dass im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und einer klimafreundlichen Energieerzeugung bestimmte Natureingriffe vertretbar sein müssen.

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